Achtung Wild

Kenne die Gefahr

Über 295.000 Zusammenstöße mit Hirschen, Rehen und Wildschweinen werden jährlich in Deutschland gemeldet. Die Folgen sind oftmals schwerwiegend, weil beim Aufprall starke Kräfte auf das Fahrzeug einwirken: Bei Tempo 60, wiegt ein Rothirsch dann soviel wie ein Elefant – 5 Tonnen! Leidtragend sind nicht nur die Wildtiere, sondern auch die Verkehrsteilnehmer*innen. Allein 2017 waren es fast 3.000 Verletzte und 10 Tote. Selbst wenn Du ohne körperliche Verletzungen davon kommst, willst Du sicherlich niemals selbst in diese Situation geraten. Also bring Dich nicht in Gefahr und ergreife selbst Sicherheitsmaßnahmen im Straßenverkehr!

Hier kannst Du sehen, mit welcher Wucht Wildtiere in Fahrzeuge einschlagen:

Rothirsch

Die Wucht, mit der ein Rothirsch bei 60 km/h in das Fahrzeug einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Elefanten: 5 Tonnen

Wildschwein

Die Wucht, mit der ein Wildschwein bei 60 km/h in das Fahrzeug einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Nashorns: 3,5 Tonnen

Damhirsch

Die Wucht, mit der ein Damhirsch bei 60 km/h in das Fahrzeug einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Nilpferds: 2,5 Tonnen

Rehbock

Die Wucht, mit der ein Rehbock bei 60 km/h in das Fahrzeug einschlägt, entspricht dem Gewicht eines ausgewachsenen Büffels: 0,8 Tonnen

Wildunfälle vermeiden

Begib Dich nicht in Gefahr

Bisher gibt es keine Lösung für das Problem, dass Wildtiere auf die Straße laufen. Denn sie kennen keine Verkehrsregeln und reagieren nicht ausreichend auf Warnsignale am Straßenrand.

Um das Unfallrisiko trotzdem zu verringern, kannst Du folgende Maßnahmen ergreifen:

Gefahrenzonen erkennen

Sei besonders aufmerksam entlang von unübersichtlichen Wald- und Feldrändern sowie in Wäldern und auf neuen Straßen.

Geschwindigkeit anpassen

Fahr besser mit Tempo 80 statt 100, damit Du mehr Zeit zum Reagieren hast.

Überblick behalten

Achte auf Wald- und Straßenränder und die Umgebung. Auch ein Wildtier in weiter Entfernung, kann jederzeit auf die Straße laufen.

Ein Tier kommt selten allein

Achte auf Nachzügler, wenn Du ein Wildtier gesehen hast.

Aufmerksamkeit immer erhöhen

Sei immer aufmerksam – Wildunfälle können zu jeder Tages- und Nachtzeit passieren. Fahr besonders vorsichtig bei Dämmerung, Nacht, Nebel und nach der Zeitumstellung.

Sicher bremsen

Ein kontrollierter Zusammenstoß ist besser als unkontrollierbare Ausweichmanöver. Bremsen und geradeaus steuern, wenn ein Wildtier vorm Fahrzeug auftaucht.

Gekonnt verjagen

Fernlicht ausschalten, damit Tiere nicht geblendet werden. Hupen, um Wildtiere von der Straße zu verjagen.

Wegbegleiter

Komm sicher an

Als weitere Sicherheitsmaßnahme, kannst Du folgende Apps im täglichen Straßenverkehr nutzen. Diese zeigen Dir an, wo schon viele Wildunfälle passiert sind.

Wuidi

WUIDI - DIE NR. 1 WILDWARNER

Die Initiative bringt Verkehrsteilnehmende mit Jäger*innen zusammen. Abschnitte mit erhöhtem Wildwechsel werden geprüft und in der Wildwarner-App bereitgestellt. So wird bei der Fahrt durch Gefahrenzonen gewarnt und bei einem Wildunfall werden die zuständigen Ansprechpartner*innen angezeigt.

Tierfundkataster

TIERFUND-KATASTER

Das Projekt bietet die Möglichkeit, Wildunfälle und andere Tierfunde einheitlich zu erfassen. Funde können über die Internetseite oder mobil von unterwegs über die kostenlose App eingegeben werden. Die Daten helfen, Wildunfallschwerpunkte auszumachen und diese durch entsprechende Maßnahmen zu entschärfen.

Fahrschulen

Gemeinsam für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Besonders junge Verkehrsteilnehmer*innen profitieren von einer frühzeitigen Aufklärung über die Gefahren und mögliche Präventionsmaßnahmen im Bezug auf Wildunfälle. Für den Einsatz im Unterricht, können Fahrschulen den Videospot und das Informationsmaterial der Kampagne lizenzieren.

Jetzt Mitmachen und für mehr Aufklärung in Fahrschulen sorgen!

Unfall­maßnahmen

Wenn es doch geknallt hat

Wenn Du einen Wildunfall hast, dann solltest Du die folgenden Schritte beachten:

01 Ruhe bewahren

Warnblinker anstellen und prüfen, dass die Straße frei ist, bevor Du aus dem Fahrzeug steigst.

02 Unfallstelle sichern

Warnweste anziehen und Warndreieck mit entsprechendem Sicherheitsabstand aufstellen.

03 Hilfe leisten

Bei Personenschäden den Notruf unter 112 verständigen.

04 Folgeschäden verhindern

Tote Tiere möglichst markieren oder mit Handschuhen von der Fahrbahn entfernen. Dabei die eigene Gefährdung durch den Straßenverkehr vermeiden.

Achtung: Verletzte Tiere nicht anfassen oder verfolgen – Verletzungsgefahr!

05 Standort bestimmen

Koordinaten aus Navigationsgerät, Online-Kartendienst oder Wildunfall-App auslesen. Alternativ nächstes Stationszeichen an der Straße suchen und Entfernung zur Unfallstelle abschätzen.

06 Polizei oder Jäger benachrichtigen

Aus Tierschutzgründen sollten Unfälle immer bei der Polizei gemeldet werden. Auch wenn kein sichtbarer Schaden entstanden, oder das Tier weggelaufen ist.

07 Bescheinigung einholen

Wildunfallbescheinigung für die Versicherung ausstellen lassen.

HINWEIS: Das Video wird durch YouTube bereitgestellt. Es gelten die Datenschutzbestimmungen von Google.

Kampagne

Verkehrssicherheitskampagne zur Wildunfallprävention

Damit Du sicher an Dein Ziel kommst, klärt Dich die Kampagne Tiere kennen keine Verkehrsregeln über die schwerwiegenden Folgen eines Wildunfalls auf. Unterschätze also niemals die Wucht, mit der das Wildtier in Dein Fahrzeug einschlägt. Du weißt jetzt, dass Du selbst aktiv werden musst, um das Unfallrisiko zu reduzieren.

Teile Dein Wissen mit Deiner Familie, Deinen Freund*innen und Bekannten und trage somit zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr bei.